Kirche S-chanf, Santa Maria

Benützungsmöglichkeit und Reservation: Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Gottesdienste, kirchliche Feiern, Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen. Kirche geschlossen (Anfrage bezüglich Schlüssel an Sekretariat).

Platzangebot: Sitzplätze: im Schiff 220, im Chor 12.

Erreichbarkeit, Parkplätze: Die Kirche steht an der Dorfstrasse mitten im Dorf. Von der Strasse hinunter zum Kirchenraum 2 mal 2 Treppenstufen. Eine mobile Rampe kann beim Sekretariat angefordert werden. Wenige Parkplätze bei der Kirche. Parkplätze beim Bahnhof.

Kulturgüterschutz: Denkmalschutz der Gemeinde

Baugeschichte: Die St. Maria geweihte spätgotische Kirche wird 1450 erwähnt. 1493 wird das Schiff neu erbaut und der Turm auf mittelalterlichem Unterbau (14. Jh.) erhöht. Ein neuer Anstrich 1669 wird erwähnt, 1890 erhält der Turm Wimperge und Spitzhelm aus armiertem Beton, Renovationen folgen 1904 und 1927 (Erneuerung Sgraffiti-Ecken), eine Restauration 1989.

Äusseres: Die Kirche, steht im Spickel zwischen der Dorfstrasse und der "Unterdorfstrasse": ein strebenloser gotischer Bau, nach Osten gerichtet. Beim Choransatz der fensterlosen Nordwand befindet sich die Sakristei und neben dem Chor der Turm mit Schallfenstern und drei Glocken (1923, 1924). Bei der nordöstlichen Nahtstelle zwischen Chor und Turm öffnet eine Eisentüre (Ende15.Jh.) den Zugang zum Obergeschoss der Sakristei, zum Dachstock der Kirche und zu den oberen Geschossen des Turms. Die Grabtafeln bei der Westfront weisen auf alte S-chanfer Geschlechter, vornehmlich auf die Familie Perini hin. Ein kunstvoll gearbeitetes Schloss (17. Jh.) ziert das spitzbogige Eingangsportal.

Inneres:
Das Schiff ist mit einem Rautengewölbe, der Chor mit einem Sterngewölbe versehen. Die Gewölberippen sind mit Schlusssteinen geschmückt und enden teilweise in gestalteten Stümpfen. Die zwei Fenster der Südwand zeigen Glasmalereien: Luther und Zwingli (1906). In das Masswerk der vier spitzbogigen Chorfenster und in das Rundfenster über dem Eingang sind farbige Gläser eingefügt (Mitte 20. Jh.) Ein Brusttäfer mit Blendarkaden läuft um Chor und Schiff und verbindet sich mit einem kunstvollen Innenportal. Inschriften an der Nordwand und über dem Portal dienen der Erbauung der Gläubigen, über dem Chorbogen stehen Angaben zum Bau. Die polygonale Kanzel (Ende 17. Jh.) ist mit Rundbögen und aufgemaltem Rankenwerk verziert. Dahinter befinden sich der Predigerstuhl (1691), die Türe zur Sakristei und ein origineller Wandtabernakel mit Baldachin (um 1493). Die den Chor beherrschende Orgel mit neugotisch gestaltetem Gehäuse stammt aus dem Jahr 1904 (Metzler Felsberg; Inschrift).


Literatur: KCH, KGR, POESCHEL ,BATZ, GAUDENZ, MAURER, WIKI, SINV.

Bibliographie