Kirche Pontresina/Puntraschigna, San Niculò

Benützungsmöglichkeit und Reservation: Anfragen an das Sekretariat der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Oberengadin 081 836 22 23. Gottesdienste, kirchliche Feiern, Konzerte, Vorträge, Veranstaltungen. Direkter Zugang zur Sela Niculò (Garderobe für Musiker und Sänger). Geöffnet 9 bis 17 Uhr.

Platzangebot: Sitzplätze im Schiff 185, im Chor 35, auf der Empore 20 an der Brüstung; 45 gestapelte Klappstühle, weitere Stühle in der Sela Niculò.

Erreichbarkeit, Parkplätze: Die Kirche steht im Dorfteil Laret an der Via Maistra. Eingang auf der Südseite. Parkgarage Rondo (Kongress- und Kulturzentrum).

Kulturgüterschutz:
Denkmalschutz von Bund und Kanton.

Baugeschichte: 1640 wird die Kirche an der Stelle einer älteren Kapelle (San Niculò) nach Plänen von Gaudenz von Planta erbaut und 1720-21 nach einem Dorfbrand (1718) neu eingedeckt. Der Turm an der Nordseite des Schiffs wird 1897 abgerissen und durch einen Turm in der Chorachse ersetzt. Eine Restauration findet 1976 statt.

Äusseres: Die Kirche ist ein barocker Längsbau mit Satteldach und Polygonalchor. Die Wände sind strukturiert mit Lisenen. Auf der Südseite befinden sich fünf Rundbogenfenster, drei an der Schiffs- und zwei an der Chorwand. Die Türe des Westportals stammt von 1820/30, die Schnitzereien teilweise noch von 1640. Die Türe ist flankiert von Säulen, die einen Dreiecksgiebel mit einem Obelisken in der Mitte stützen. Der Turm am Chorscheitel ist mit Ecklisenen verziert. Über dem hohen Glockengeschoss mit Rundbogen (Glocken 1521, mailändisch, vom Vorgängerbau stammend, 1877, 1887, 1887) stehen ein achteckiger Aufsatz mit gepaarten Öffnungen und darüber eine eingeschnürte Zwiebelhaube (1720). Der obligate goldene Hahn sitzt auf dem Giebel der Westfassade.

Inneres: Im Innern wird der Blick angezogen vom Halbkuppelgewölbe des wenig eingezogenen Chors mit fünf Stichkappen. Das dreijochige Tonnengewölbe des Schiffs mit seinen Stichkappen schliesst sich an, wodurch ein einheitlicher Predigtraum entsteht. Das vielschichtige Gesims mit dem klar gezeichneten Zahnschnitt läuft um den ganzen Raum. Die Fenster unterbrechen das Gesims, die Pilaster stossen durch die Linie des Täferrandes. Die Glasmalereien zeigen die Reformatoren Luther, Zwingli und Vergerio. Im Chor steht ein kunstvoll gestalteter spätgotischer Taufstein, der aus der Kirche St. Maria stammt (frühes 16. Jh.) Kanzel und Schalldeckel (um 1640) sind mit architektonischen Motiven und Intarsien geschmückt. Auf der Empore steht eine mächtige Orgel (1958, Metzler, Dietikon und Felsberg).


Literatur: KCH, KGR, POESCHEL ,BATZ, MAURER, WIKI, DOSCH, SEIFERT, WYSS.

Bibliographie